Clickertraining


 

Warum Clickertraining?

Clickertraining ist besonders gut für Wohnungskatzen geeignet, die im Alltag oft eher (geistig) unterfordert sind und durch die Übungen viel mehr Anregung und Abwechslung erhalten. Denn die meisten Katzen sind nicht nur sehr neugierig, sondern auch lernfähig und intelligent. Ebenso eignet sich Clickertraining hervorragend, um zwei Katzen besser aneinander zu gewöhnen, da sie beim Clickern das gleiche Ziel verfolgen – eine Belohnung zu bekommen! Allerdings muss man anfangs mit jeder Katze einzeln zu clickern beginnen. Erst wenn das klappt, geht es mit beiden (oder dreien)!
 

Clickern mit der Katze: Vorbereitung und Training

Die Voraussetzung: Um mit Deiner Katze erfolgreich ein Clickertraining durchzuführen, solltest Du darauf achten, dass sowohl Du als auch Dein Stubentiger entspannt, fit, motiviert und lernwillig seid.
Immerhin soll es euch beiden Spaß machen und nicht zu einer anstrengenden oder gezwungenen Pflichteinheit werden. Nimm Dir also Zeit und achte auf eine entspannte Atmosphäre, denn nur so macht das Lernen auch Deinem Liebling Spaß.
 

Der Clicker

Verwende für das Training einen Clicker, bitte keinen Knackfrosch und auch nicht die Clicker, die es im Handel zu kaufen gibt (die sind für Katzen für gewöhnlich zu laut). Dafür eignet sich z.B. das Klickgeräusch eines Kugelschreibers oder man kann auch mit der Zunge schnalzen. Egal für welches
Hilfsmittel Du Dich entscheidest, es sollte immer das gleiche Geräusch sein, damit Dein Liebling genau weiß, was Du von ihm erwartest.
 

Die Leckerlis

Sie sind ein entscheidender Bestandteil des Trainings, denn nur so unterstützt Du den Lernprozess. Du solltest also immer genügend Leckerlis parat haben. Sie sind die Belohnung, die Dein Stubentiger bekommt, wenn er etwas gut oder richtig gemacht hat. Da Deine Katze damit rechnen soll, dass sie belohnt wird und deswegen unerwünschtes Verhalten ablegt oder etwas lernt, ist es wichtig darauf zu achten, dass sie im Lernprozess immer belohnt wird.
 

Das Anlernen des Clicker-Geräusches

Damit Deine Katze versteht, dass das Clicker-Geräusch und die Belohnung durch den Erhalt eines köstlichen Leckerlis zusammengehören, solltest Du ihr zuerst klarmachen, dass beides zusammengehört. Gewöhne Dir an, immer zu clicken, wenn Du ein Leckerli verfütterst. Immer, wenn das Clicker-Geräusch ertönt, gibt es etwas Feines! Reagiert sie dann auf das Click-Geräusch und erwartet ein Leckerli, kannst Du mit dem Training beginnen!
 

Clickertraining mit Katze für Anfänger: So geht’s

Beim Clickertraining wird immer dann geklickt, wenn Deine Katze eine Verhaltensweise zeigt, die Du verstärken möchtest. Das erreichst Du, indem Du immer, wenn sie etwas richtig oder gut macht, zuerst klickst und sofort anschließend ein Leckerli fütterst. Durch dieses Belohnungssystem wird sie dazu motiviert, Gelerntes auch in Zukunft zu wiederholen.

Unerwünschtes Verhalten unbedingt ignorieren. Es ist sehr wichtig, dass Du Deine Katze nicht bestrafst. Anderenfalls verliert Dein Stubentiger seinen Lernwillen. Zudem verknüpft Dein Tier den Clicker durch Bestrafung mit einer negativen Erfahrung und nimmt eine Abwehrhaltung ein – denn das Click-Geräusch bedeutet dann etwas Negatives. Vergiss nie, dass das Lernen euch beiden Spaß machen soll – Strafen haben hier keinen Platz.

Wichtig ist, dass Du das Training und die Übungen möglichst klar und einfach hältst. Deine Katze sollte immer ganz genau wissen, was Du von ihr erwartest. Möchtest Du, dass sie eine relativ komplexe Aufgabe erfüllt, solltest Du nicht alles auf einmal fordern. Unterteile die Aufgabe in kleine und einfache Teilschritte und nähere Dich schrittweise dem Ziel.

Verliere dabei nicht die Motivation, wenn es etwas länger dauert – behalte im Hinterkopf, dass es sich um einen Lernprozess handelt. Das dauert seine Zeit und auch, wenn es an einem Tag mal so gar nicht klappt, ist das ganz normal.

Lass Dich davon nicht entmutigen. Lege auch mal eine Pause ein und verwöhne Deinen Stubentiger – oder gib ihm einfach ein paar Tage frei. Achte also immer darauf, dass Deine Katze motiviert ist und die Umgebung eine gute Lernatmosphäre bietet: mit wenig Ablenkung und störenden Geräuschen.
 

Clickertraining Tricks: Erwünschtes Verhalten verstärken

Hat Deine Katze verstanden, dass es immer ein Leckerli gibt, wenn der Clicker ertönt, kannst Du damit beginnen, gewünschtes Verhalten bei Deinem Liebling zu verstärken. Viele Halter möchten ihrem Stubentiger zum Beispiel angewöhnen, dass er problemlos in die Transportbox geht. Damit fängst Du an, dass Du Diene Katze bestärkst und belohnst, wenn sie die Box beachtet. Clicke zu Beginn schon, wenn Dein Stubentiger die Kiste nur ansieht und füttere ihm ein Leckerli.
Clicke anschließend immer seltener – bloßes Betrachten reicht nicht mehr, um eine Belohnung von dir zu erhalten! Clicke dann immer, wenn sich Deine Katze der Box nähert, wenn sie daran schnüffelt oder sogar hineingeht. Vergiss die Leckerlis nicht! Dein Liebling wird so schnell lernen, dass es sich durchaus lohnt, ganz von allein und ohne zu murren in die Box zu gehen.
 
 

Mit Clickern Deiner Katze unerwünschtes Verhalten abtrainieren

Möchtest Du hingegen eine unerwünschte Verhaltensweise abtrainieren, benötigst Du unter Umständen etwas mehr Geduld. Möchtest Du zum Beispiel erreichen, dass Dein Stubentiger nicht mehr am Sofa kratzt, kannst Du immer clickern und ein Leckerli anbieten, wenn er zum Kratzbaum geht, um dort seine Krallen zu wetzen. So lernt Deine Katze, dass es sich lohnt, zum Kratzbaum zu gehen – und sich nicht am Sofa oder anderen Möbeln die Krallen abzuwetzen.
Eines darfst Du dabei nie vergessen: Bestrafung gibt es beim Clicker-Training nicht! Sollte Deine Katze sich also am Sofa austoben, musst Du das ignorieren. Widmet sich Dein Stubentiger wieder dem Kratzbaum, kannst Du wieder clickern. Sobald Du geklickt hast, gibt es natürlich ein Leckerli. Sonst wird Deine Katze ihre gewohnten Verhaltensweisen einfach beibehalten.
 

Clickertraining 1×1: Wie oft, wie lange und welches Alter?

Wie oft mit Clicker trainieren?

Trainiere regelmäßig, aber achte darauf, Deine Katze nicht zu überfordern. Das Lernen soll euch beiden Spaß machen. Beende die Übungen also immer dann, wenn es euch beiden noch Spaß macht und bevor Dein Liebling das Interesse verliert. So gehst Du sicher, dass er auch in der nächsten Einheit motiviert und lernbereit ist. Nach 1-2 Minuten solltest Du eine kurze Pause einlegen, damit Dein Stubentiger nicht überfordert wird.

Wann den Clicker weglassen?

Du benötigst nicht unbedingt einen Clicker. Manche Halter schnalzen lieber mit der Zunge oder Pfeifen. Aber ganz ohne geht es nicht – ein akustisches Signal ist notwendig, damit Du deinem Haustier zeigen kannst, wenn er etwas gut oder richtig gemacht hat.

Bestrafung

Strafen sind absolut tabu! Sonst geht unter Umständen der gesamte Lernfortschritt verloren und Deine Katze verknüpft das Clicker-Signal mit den falschen Reizen: Also den negativen Erfahrungen durch die Strafe.

Clickertraining mit Katze – welches Alter eignet sich?

Im Prinzip kannst Du mit Katzen jeden Alters mit Clickern trainieren. Auch im hohen Alter sind die Stubentiger lernwillig und wollen gefordert werden. Nur kann es sein, dass sie anfangs ein paar Schwierigkeiten damit hat, neue Verhaltensweisen zu lernen oder alte abzulegen. Hier brauchst Du unter Umständen also etwas mehr Geduld. So verhält es sich auch bei sehr jungen Katzen: Die sind meist so verspielt und finden einfach alles interessant, sodass das Clickern eine echte Geduldsprobe werden kann. Das hängt natürlich auch von Deiner Katze ab. Versuche es einfach!

Kein Training ohne Leckerli

Ohne Leckerlis geht beim Training nichts. Nur durch die Belohnung bleibt Dein Stubentiger motiviert, um sich neues Verhalten anzueignen. Achte also immer darauf, dass ein Leckerli überreicht werden muss, sobald der Clicker ertönt. Erst wenn sie sich das Verhalten angewöhnt hat, musst Du nicht immer ein Leckerli geben. Denn dann hat sie es gelernt.

Überforderung und Zwang

Trainiere nur mit Deiner Katze, wenn sie auch Lust dazu hat. Du kannst sie nicht zum Üben zwingen. Zum einen tust Du Deinem Liebling damit nichts Gutes, zum anderen wird sie so Gelerntes nicht behalten. Auch solltest Du Deinen Stubentiger mit den Einheiten nicht überfordern. Komplexe und komplizierte Aufgaben solltest Du in kleine Schritte unterteilen und Dich schrittweise dem gewünschten Ergebnis annähern. Merkst Du, dass Deine Katze die Lust oder die Motivation verliert, beende das Training an der Stelle und fahre an einem anderen Zeitpunkt fort.
 

Clickertraining für die Katze: Tricks schrittweise weiterentwickeln

Tricks, die Katzen erlernen können, sind zum Beispiel Pfötchen geben, High Five, auf Ruf kommen, Rolle oder Männchen machen, sich um die Achse drehen, über ein Hindernis oder durch einen Reifen springen oder Apportieren. Bei komplexen Tricks musst Du dich schrittweise dem gewünschten Verhalten nähern. Unterteile ihn dafür in Teilschritte. Zeigt Deine Katze also schon ansatzweise, was Du von ihr erwartest, kannst Du bereits klicken und ein Leckerli füttern. Weil Dein Stubentiger weiter belohnt werden möchte, wird er weiter rumprobieren, kreativ werden oder bereits Gelerntes weiterentwickeln. Behalte also im Auge, was Dein Liebling macht und belohne jede Verhaltensweise, die dem gewünschten Endeffekt ähnelt. Mit der Zeit kannst Du Deinem Stubentiger so beibringen, was er tun soll. Es ist sinnvoll, zu jedem Trick ein bestimmtes Code-Wort zu verwenden – so kannst Du im Laufe der Zeit den Clicker wegpacken.
 

Anfangstricks

Sitz und Platz

Willst Du erreichen, dass Deine Katze auf Kommando Sitz oder Platz macht, solltest Du immer dann klicken, wenn sie sich von selbst setzt oder hinlegt. Das kannst Du mit dem entsprechenden Wortkommando koppeln. Möchtest Du Deinem Stubentiger das Verhalten aktiv beibringen, kannst Du ihn mit einem Leckerli in der Hand führen und es dann verfüttern, wenn er die gewünschte Position eingenommen hat. Und das Clickern nicht vergessen!

High Five

Willst Du, dass Deine Katze Dir auf Kommando ein High Five gibt, brauchst Du wie bei den anderen Trainings auch eine ruhige Umgebung und die volle Aufmerksamkeit Deiner Katze. Nimm das Leckerli in die Hand und klemme es mit Deinem Daumen in die Handinnenfläche ein. Halte die Hand aufrecht und zeige Deinem Stubentiger das Leckerli. Er soll versuchen, es mit seiner Pfote zu holen – so macht er ein High Five. Gleichzeitig solltest Du clickern und ihm nur das Leckerli geben, wenn er tatsächlich mit seiner Pfote in Deine Handinnenfläche geschlagen hat.

Der Targetstick

Beim Targetstick handelt es sich um ein Hilfsmittel beim Training. Du kannst einen Zeigestab, einen Kochlöffel, ein Lineal oder etwas Ähnliches verwenden. Ziel ist, dass Dein Liebling dem Stab folgt. Bringe ihm also bei, dass der Stock die Richtung angibt: Klicke zu Beginn schon, wenn sich Dein Stubentiger für das Hilfsmittel interessiert – und gib ihm ein Leckerli. Vergrößere dann die Schritte bis zur nächsten Belohnung. Deine Katze soll sich dem Stab nähern, ihn berühren und ihm schließlich folgen, wenn Du ihn führst.
 

Weiterführende Infos und Videos zum Clickertraining

Achtest Du darauf, dass das Lernen und Üben euch beiden Spaß macht und Du immer Leckerlis gibst, hast Du mit dem Clickertraining eine einfache und spaßige Möglichkeit, Deiner Katze klar zu machen, was Du von ihr willst. So kannst Du ihr Tricks beibringen oder ihr Verhalten verstärken, wenn sie etwas gut gemacht hat.

• Clickern mit mehreren Katzen: https://www.youtube.com/watch?v=yJ6kjVmwnq4
• Viele Tipps zum Clickern findest Du hier: https://www.youtube.com/c/reingetigert
• Clickertraining mit Katzen Teil 1/2: https://www.youtube.com/watch?v=xkhMfEOIDp0
• Clickertraining mit Katzen Teil 2/2: https://www.youtube.com/watch?v=X3MdUhAEOgo
• Targettraining: https://www.youtube.com/watch?v=yJ6kjVmwnq4

Danke, dass Du mit Deinen Katzen clickern willst und ihnen somit ein viel spannenderes & glückliches Leben ermöglichen willst!