Im
Jahr 2012 hat mich eine Arbeitskollegin gefragt, ob ich ihr helfen
würde, für ein abgebranntes Hundeheim in Rumänien Sachspenden zu
sammeln. So bin ich erst auf das extreme Tierleid in Rumänien aufmerksam
geworden.
Irgendwie bin ich dann tiefer und tiefer in die Materie des rumänischen
Tierschutzes gerutscht und habe dann einige Jahre ehrenamtlich einem
deutschen Verein, der ein städtisches Hundeheim sehr tatkräftig
unterstützt, bei der Administration (Fundraising, Marketing, etc.)
geholfen.
Warum Hundeheim? In Rumänien gibt es keine Tierheime wie wir sie kennen.
Es gibt um die 150 städtische Hundeheime, die über das ganze Land
verstreut sind und in denen auch getötet werden darf und wird. Somit
sind das eigentlich Tötungen. Das ist auch einer der Gründe, warum es in
Rumänien unendlich viele privat geführte Tierheime gibt, damit die
Hunde nicht in einer Tötung landen. Auch diese privaten Tierheime darf
man sich nicht so vorstellen, als würden diese nur annähernd an unsere
in Mitteleuropa bekannten Tierheime herankommen. Meine im April 2023
verstorbene Hündin Bella
kam aus einem privaten Hundeheim. 1200 Hunde. Zusammengepfercht in
Zwinger. Einmal die Woche gab es schimmeliges Brot. Die einzigen
„Mitarbeiter“ waren ein über 70-jähriges Ehepaar.
Das Fass war ohne Boden und ich machtlos, da ich nichts ändern konnte
und wir gegen Windmühlen kämpften … Ich konnte einfach nicht mehr und
war dem Zusammenbruch nahe. Ich musste mich dann schweren Herzens
entscheiden, das ehrenamtliche Engagement bei diesem Verein aufzugeben.
Auf Facebook sah man täglich Hunde und Katzen, die Hilfe brauchten, rund
um den Globus, insgeheim hing mein Herz von Anfang an am rumänischen
Tierschutz. Eines Tages sah ich ein Video von Pauli.
Durch Pauli bin ich auf das große Elend der Katzen in Rumänien
aufmerksam geworden. In Rumänien gibt es keine Heime für Katzen, nur
ganz wenige private Hundeheime nehmen Katzen auf.
Und es gibt viel zu viele Katzen, die vor Ort niemand haben will … es
gibt nur wenige Kastrationsprojekte (wie von uns, aber auch nur ein
Tropfen auf den heißen Stein).
Eines Tages sah ich dieses Foto auf Facebook. Diese Katze wurde mitten im Winter von ihren Besitzern nicht mehr in das dahinterliegende Haus gelassen. Es hat mir das Herz zerrissen – eine Tigerkatze, die sich den „Sessel“ als neues zu Hause auserkoren hat. Ich kontaktierte die Tierschützerin und sagte zu helfen zu wollen, aber sie möge die Katze bitte dringend von der Strasse holen. So hat die Zusammenarbeit mit unserer lieben Tierschützerin Emma in Bukarest begonnen, sie rettet seit vielen Jahren Katzen und versorgt Streuner rund um ihr Wohngebiet und lässt diese kastrieren. Ich habe eine Katze nach der anderen von Emma in Pflege genommen und in Wien/Österreich vermittelt.
Die Auflagen für die Vermittlung von Tieren hat sich 2017 verschärft.
Privaten war die Vermittlung quasi per sofort verboten. Zu der Zeit
hatte ich insgesamt 16 Katzen bei mir in der Wohnung und es war klar,
ich will kein Katzenhoarder werden, sondern für jede der Pflegekatzen
ein schönes Zuhause finden und so war ich gezwungen, einen Verein zu
gründen.
Meine liebe Arbeitskollegin und Freundin Silvi (meine
Stellvertreterin) war sofort an Bord. Bald konnte ich die Arbeit und die
vielen Pflegekatzen nicht mehr allein bewältigen und ich brauchte
Unterstützung. So kam Sonja zuerst als Pflegestelle an Bord und sie ist
mittlerweile als meine rechte und eigentlich auch linke Hand und nicht
mehr wegzudenken! Wir wissen, dass wir nicht jede Katze retten können,
aber jede Katze/Kater die durch unser Kastrationsprojekt kastriert
werden, können keine Babies mehr bekommen/zeugen und für eine Hand voll
Katzen (bisher über 1.000) können wir das Leben zum Guten wenden. Da wir
kein Tierheim sind und alles ehrenamtlich neben unseren Job machen, die
bürokratischen Auflagen sehr hoch sind, sind wir sehr eingeschränkt –
aber wir geben unser Bestes, für jeden uns anvertrauten Schützling ein
schönes zu Hause zu finden!
